Der Brauch des „Wendens“ von Warzen ist im deutschsprachigen Raum sehr bekannt, dennoch finden sich viele Rätsel und Unsicherheiten in diesem Zusammenhang. Dies ist vor allem dadurch bedingt, dass es abgesehen vom Placebo-Effekt („Der Glaube versetzt Berge.“) keine wissenschaftliche Erklärung für die Wirksamkeit dieser Maßnahme gibt. Viele Menschen haben jedoch die Erfahrung gemacht, durch das „Wenden“ auf einfache Art und Weise von lästigen Warzen befreit zu werden.
Wenden als alternative Methode:
„Wenden“ ist eine alte traditionelle Form des europäischen Geistheilens, die laut schriftlichen Nachweisen bis ins 12. Jahrhundert zurückreicht. Besonders verbreitet war diese alternative volkstümliche Methode in Österreich im Bundesland Niederösterreich. Die Kenntnisse darüber wurden meist mündlich innerhalb der Familie überliefert.
Warzenwenden:
Beim „Warzenwenden“ wird versucht die Warze auf geistiger Ebene abzuwenden, d. h. dass sie dann nach einiger Zeit von selbst abfällt. Dieses wird mit dem Einfluss einer bestimmten Mondphase praktiziert. Der Klient oder die Klientin muss dabei nicht physisch anwesend sein. Erfahrungsgemäß kann es bis zu 100 Tage dauern, bis sich die Wirksamkeit zeigt. Bei sehr hartnäckigen Fällen ist es sinnvoll das Wenden über mehrere Mondzyklen hinweg zu wiederholen.
Meine Form der Geistheilung lässt sich bei Menschen und Tieren sowohl bei körperlichen als auch bei psychischen Beschwerden anwenden, sie versteht sich jedoch nur als unterstützende Maßnahme zu einer schulmedizinischen oder veterinärmedizinischen Therapie und kann diese nicht ersetzen.
Allgemein:
Warzentypen: Es wird zwischen virusbedingten Warzen und Alterswarzen (Fettwarzen) unterschieden.
Virusbedingte Warzen:
- Vulgäre Warzen (gemeine oder gewöhnliche Warzen) treten häufig an den Füßen oder Händen auf.
- Dornwarzen kommen vor allem auf den Fußsohlen vor und wachsen nach innen.
- Plane Warzen findet man im Gesichts- oder Halsbereich.
- Dellwarzen können an verschiedene Körperstellen auftreten.
- Feigwarzen sind meist im Genitalbereich angesiedelt.
Alterswarzen (Fettwarzen) treten ab dem 40. Lebensjahr auf und können sich am ganzen Körper bilden.
Entstehungsursachen für Warzen: Virusbedingte Warzen werden durch Viren, meist humane Papilloma-Viren, hervorgerufen. Nur die Dellwarzen werden durch Viren der Pockengruppe verursacht. Wenn Verletzungen in der obersten Hautschicht auftreten, z. B. durch Schwimmbadbesuche, Kratzen, aber auch durch die Ausübung von Berufen wie Schlachter oder Fischputzer können Warzenviren eindringen und eine Infektion auslösen. Weitere Ansteckungsmöglichkeiten sind das Berühren der Warze aber auch deren Hautschuppen z. B. beim Barfussgehen. Die Inkubationszeit für das Auftreten der Infektion beträgt sechs Wochen bis mehrere Monate. Begünstigende Faktoren für das Auftreten von Warzen sind das Vorhandensein einer Immunschwäche durch Krankheiten wie Neurodermitis, Diabetes, Krebs aber auch bei Durchblutungsstörungen von Füßen und Händen.
Die Entstehungsursache von Alterswarzen ist nicht bekannt.
Schulmedizinische Heilmethoden:
In Warzenbehandlungsmitteln aus der Apotheke ist meist Salicylsäure enthalten. Dadurch wird die Hornhaut aufgelöst. Stärker wirkende Mittel verätzen die Warzen- und meist auch das Normalgewebe. Weitere Methoden sind das Wegbrennen von Warzen, die operative Entfernung, die Laserbehandlung sowie die Kälteanwendung von flüssigem Stickstoff. Alle diese Methoden können sehr schmerzhaft sein und Narben zurücklassen. In manchen Fällen werden auch Medikamente (Zytostatika, antivirale Mittel, Immunstimulatoren) eingesetzt.