Suzanne Caygill – Pionierin der Farbberatung

Die Amerikanerin Suzanne Caygill (1911-1994) entwickelte in den 1940er Jahren ihr System der Farbberatung, bei dem die Individualität des Menschen im Vordergrund steht. Sie traf zwar bereits eine Einteilung in die vier Jahreszeitentypen Frühling, Sommer, Herbst und Winter, doch stellten diese vier Haupttypen nur ein Grundgerüst dar. Suzanne Caygill unterschied viele verschiedene Untertypen wie Classic Winter, Soft Winter, Patrician Winter, Dynamic Winter und Exotic Winter. Die Zuordnung Ihrer KlientInnen zu einer Jahreszeit erfolgte in erster Linie nach Persönlichkeit, Ausstrahlung, Körperhaltung und Stimme, erst in zweiter Linie nach ihrer individuellen Pigmentierung von Haut, Haaren und Augen. Suzanne Caygills Ansicht nach finden sich bei vielen Menschen Eigenschaften und Farben aus mehreren Jahreszeiten, so dass es notwendig ist, für jede einzelne Kundin und jeden Kunden einen speziell abgestimmten Farbpass zu erstellen, um damit der Individualität Rechnung zu tragen. Sie unterschied auch zwischen weiblicher und männlicher Farbgebung. So wählte sie für Frauen eher die Farben von Blumen oder Blüten aus, während ihrer Ansicht nach die Farben von Mineralien und Metallen für Männer passender seien.

Suzanne Caygill ordnete den Farben der jeweiligen Jahreszeit folgende Schlüsselqualitäten zu:

Frühling: Klarheit

Sommer: Gedämpftheit

Herbst: Sattheit

Winter: Kontrast

In den späten 1970er Jahren gründete Suzanne Caygill die „Academy of Color“, eine achtwöchige Ausbildung für Farbberatung für ausgewählte StudentInnen. In den nächsten 15 Jahren bildete sie weniger als 40 Farbberaterinnen aus.

Suzanne Caygill veröffentlichte 1980 ein Buch über ihre Arbeit: „Color: The Essence of You“, um ihren KundInnen ihre Grundlagen näher zu bringen und besser verständlich zu machen. Im Vorwort bekundet sie dass die Farbtheorie, die in ihrem Buch präsentiert wird, „beabsichtigt einen intuitiven und instinktiven Impuls in jedem Menschen gegenüber der Konstellation von Farben in der universellen Ordnung zu wecken, mit der er oder sie kosmischerweise verbunden ist.“ Für Suzanne Caygill bedeutete Farbe Schwingung im physikalischen Sinn, die sich auf den Menschen in seiner Gesamtheit überträgt. Und sie betrachtete die Natur mit ihrem Rhythmus der Jahreszeiten als wahre Lehrmeisterin. So schrieb sie: „Farbe ist nonverbale Kommunikation. Kleidung ist ein Symbol dafür, was wir über uns selbst denken. Design und Farbe sind die Mittel zum Ausdruck der Persönlichkeit in Aktion. In unserer Kleidung und unserer Einrichtung brauchen wir die Widerspiegelung der Wahrheit über uns, so dass wir nichts projizieren, das künstlich oder verzerrt ist. Durch das Erkennen von Farbe als Schlüssel zu uns selbst, durch die Harmonien in der Natur, finden wir einen Weg um exakt zu erkennen, wer wir sind, einen Weg um aus persönlicher Steifheit herauszukommen um uns mit diesen Energien zu verbinden, die zulassen, dass wir wir selbst sind. Je mehr wir die farbenfrohen Botschaften im Rhythmus des Universums akzeptieren können, desto authentischer werden wir als Persönlichkeiten, desto mehr Freude gewinnen wir für uns selbst und desto mehr geben wir an andere weiter.“

Die archivierten Aufzeichnungen von Suzanne Caygill werden in der Cornell Universitiy, USA, aufbewahrt.

Weitere Beiträge zum Thema:

Carole Jackson – Wegbereiterin der Farbberatung

Johannes Itten – Begründer der Farbtypenlehre

Johann Wolfgang von Goethe – Vordenker in der Farbenlehre

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