Wie man einen Bikini kauft: Sommer 2018

… Wenn Ihnen der Gedanke an diesen sommerlichen Zweiteiler den kalten Angstschweiß auf die Stirn treibt,

… wenn Sie Ihren Bikini bereits die dritte Saison in Folge tragen,

… wenn Sie überzeugt davon sind, dass der Bikini, der zu Ihnen passt, erst erfunden werden muss,

… wenn Sie von wild wuchernden Blumenmustern und glitzernden Pailletten beim Anblick der aktuellen Bademode-Kollektion Alpträume bekommen,

… wenn Sie sich vor den Kommentaren Ihres Liebsten fürchten, wenn er Sie das erste Mal in diesem Sommer im Bikini sieht,

… wenn Sie beschlossen haben, am besten gar nicht mehr ins Schwimmbad zu gehen,

behalten Sie die Nerven, wischen Sie sich den Schweiß von der Stirn, krempeln Sie die Ärmel hoch und packen Sie es an: Den Kauf eines neuen Bikinis.

Je früher Sie dran sind desto besser, so können Sie sich einen Überblick über das aktuelle Angebot verschaffen und in Ruhe überlegen und entscheiden.

  1. Bikinis kauft man am besten im März, spätestens im April. Um diese Jahreszeit ist bereits das volle Sortiment in den Geschäften eingetroffen, die Auswahl ist aber noch groß genug.
  2. Bevor Sie zum Einkaufsbummel losziehen: Überlegen Sie: Was hat Ihnen an Ihren letzten Bikinis besonders gut gefallen, womit waren Sie unzufrieden? Wenn Sie z. B. wissen, dass Sie sich nur in einem Bügel-Bikini wohl fühlen, können Sie Triangel-Bikinis gleich beiseite lassen. Umgekehrt haben Sie vielleicht die Erfahrung gemacht, dass Ihr Bikini nur dann richtig sitzt, wenn Sie möglichst viel selbst verstellen können, d. h. für Sie kommen in erster Linie Triangel-Bikinis in Frage. Rufen Sie sich in Erinnerung, worauf Sie beim Kauf eines neuen Bikinis diesmal achten möchten, fixieren Sie sich aber nicht zu sehr auf spezielle Details. Es kann schwierig werden eine bestimmte Farbe zu finden, wenn sie gerade nicht in Mode ist, oder ein Oberteil mit denselben schimmernden Perlmuttknöpfen, wie Sie bereits eines besitzen.
  3. Auf die Passform kommt es an: Tragen Sie bei Ihrer Unterwäsche und somit auch bei Ihrem Bikini die richtige Größe? Sehen Sie sich einmal im Schwimmbad um, wie viele Frauen einen Bikini tragen, der Ihre Figur überhaupt nicht zur Geltung bringt, manchmal sie sogar regelrecht entstellt. Bademode hat die Eigenschaft, dass der Stoff in nassem Zustand nachgibt, d. h. weiter wird. Das kann dazu führen, dass ein Bikini, der im Trockenen noch halbwegs passabel aussah, nach einer Runde schwimmen schlaff herunterhängt. Dies betrifft insbesondere das Oberteil: Viele Frauen tragen BHs und Bikinis mit viel zu weitem Unterbrustband. Dieses muss aber wirklich eng anliegend sein, um den Busen stützen zu können. Erst in zweiter Linie ist die Länge der Träger wichtig, die ebenfalls straff zu stellen sein sollten. Meiner Meinung nach sind die Angaben vieler Unterwäsche- und Bademode-Hersteller zur passenden Größe leider kontraproduktiv. Sehr schlanke Frauen werden die Erfahrung machen, dass es schwierig ist einen BH oder Bikini im Handel zu finden, dessen Unterbrustband eng genug ist. Die Wahl eines Triangel-Bikinis kann hier eine Alternative sein.
  4. Die richtige Farbe: Welche Farben erhältlich sind, ist sehr saisonabhängig. Machen Sie sich trotzdem Gedanken darüber, welche Farben in Frage kommen und welche Sie besser links liegen lassen. Neigen Sie dazu, sich den x-ten Bikini in Schwarz zu kaufen, weil Sie denken, damit können Sie am wenigsten falsch machen? Und ärgern Sie sich dann im Schwimmbad regelmäßig darüber, dass Sie nur eine von vielen in Schwarz sind? Dann sollten Sie sich diesmal bewusst für eine andere Farbe entscheiden.
  5. Wo möchten Sie den Bikini anziehen? Damit meine ich, dass das sehr warme, schwefelhaltige Wasser einer Heiltherme den Stoff eines Bikinis anders beansprucht als das kühle Wasser eines Freibads oder eines Sees. Grundsätzlich lässt die Farbkraft eines Bikinis im Lauf der Zeit etwas nach, so wie die Farbe eines T-Shirts nach oftmaligem Waschen blasser wird. Für den Besuch einer Therme rate ich zu einem Bikini ohne Aufdrucke, angeschweißter Pailletten oder Ähnlichem.
  6. Möchten Sie alleine einkaufen gehen oder lieber mit Begleitung? Vielleicht berät Sie Ihr Mann gerne bei der Auswahl. Es kann sein dass Sie dann feststellen, dass er einen ganz anderen Blickwinkel hat als Sie selbst haben. Manches Figurproblem schrumpft dann zusammen, während er Sie möglicherweise auf Details bei Passform und Verarbeitung aufmerksam macht, auf die Sie noch nie geachtet haben. Wenn Sie lieber eine Freundin mitnehmen, sollte sie Sie wirklich gut beraten können, was zu Ihnen und Ihrer Figur passt, nicht nur über die neuesten Modetrends Bescheid wissen.
  7. Versandhäuser: Viele bieten ein großes Sortiment an Bademode an. Es kann eine Alternative sein, sich einige Bikinis zum Probieren zu Bestellen, vor allem wenn Sie mit der Auswahl in den Geschäften unzufrieden sind.
  8. Vor dem Einkaufsbummel: So, nun haben Sie sich bereits einen Überblick verschafft, welche Größe Sie brauchen, worauf Sie bei Ihrem Bikini Wert legen und wo Sie ihn anziehen möchten. Jetzt können Sie schon fast zum Shoppen losziehen. Bevor Sie das tun: Achten Sie nicht nur darauf frisch geduscht zu sein, sondern enthaaren Sie auch Ihre Beine, Achselhöhlen und die Bikinizone, wie Sie es auch vor dem Besuch im Schwimmbad tun werden. Dann kommen Sie in der Umkleidekabine nicht in Verlegenheit vor der Verkäuferin oder Ihrer Einkaufsbegleitung mit behaarten Beinen dazustehen. Außerdem fühlen sich die allermeisten Frauen besser, wenn sie im Spiegel der Umkleidekabine einen gepflegten Körper betrachten können.
  9. Kriterium Nummer eins: Die richtige Größe. Ihr Bikini muss wie angegossen passen. In der Umkleidekabine nehmen Sie sich Zeit, sich von allen Seiten zu betrachten, nicht nur von vorne mit herunter hängenden Armen. Sitzt der Slip richtig? Schnüren die Seitennähte oder der Bund ein? Oder wirft der Stoff am Gesäß Falten? Wie sitzt das Oberteil? Ist das Unterbrustband eng genug? Lassen sich die Träger straff stellen? Verrutscht das Oberteil oder gibt es ungewollte Einblicke frei, wenn Sie sich nach vor oder zur Seite neigen? Ist der Stoff so unterfüttert, dass er auch in nassem Zustand nicht durchsichtig wird? Das ist besonders bei hellen Farben wichtig. Wie werden Ihre Proportionen zur Geltung gebracht? Wirken Ihre Beine länger oder kürzer, der Busen größer oder kleiner, das Gesäß runder oder flacher? Z. B. sollten Frauen mit langem Oberkörper bei sehr hüftig geschnittenen Slips vorsichtig sein, da diese den Oberkörper optisch verlängern.
  10. Kriterium Nummer zwei: Wie wirkt die Farbe an mir? Bedenken Sie, dass Sie Ihren Bikini zu einer Jahreszeit kaufen, in der Ihre Haut noch blass ist, außer Sie gehen regelmäßig ins Solarium. Als allgemeine Faustregel: Wenn Sie wissen, dass Sie im Sommer sehr braun werden, können Sie gemäß Ihrem Farbtyp (Frühling, Sommer, Herbst oder Winter) zu leuchtenden Farben greifen. Helle Typen, die nur leicht braun werden, sehen meist in Pastellfarben besser aus. Wie ist es mit Mustern? Seien Sie vorsichtig. Die Auswahl eines gemusterten Bikinis erfordert viel Fingerspitzengefühl, ansonsten kann er die Ausstrahlung einer Frau regelrecht beschneiden.
  11. Ihr Traum-Bikini: Haben Sie ihn gefunden? Wenn ja, dann darf ich Sie beglückwünschen. Als Draufgabe: Kaufen Sie sich ein schönes Badetuch und Badeschuhe, die vom Stil her auf Ihren neuen Bikini abgestimmt sind, trennen Sie aus Ihrem Bikini die Etiketten heraus und dann: Viel Spaß beim Baden und Sonnen!

Kleine Bikini-Fibel:

Der Triangel-Bikini bietet den Vorteil, dass man die Passform so gut wie bei keinem anderen Bikini an den eigenen Körper anpassen kann. Dies vor allem dann, wenn sich sowohl das Oberteil im Nacken und im Rücken als auch der Slip seitlich binden lassen. Der Nachteil ist, dass ein Triangel-Bikini normalerweise keine vorgeformten Körbchen hat und der Push-up-Effekt und die Formkraft dadurch nur gering sind.

Der Bügel-Bikini entspricht vom Schnitt her in der Regel einem klassischen BH: Seitliche Träger, Verschluss im Rücken. Durch die eingearbeiteten Bügel wird das Dekolleté modelliert. Bei einem Bügel-Bikini ist es sehr wichtig, dass das Unterbrustband eng anliegt und sich die Träger möglichst verstellen lassen.

Beim Bandeau-Bikini sind die Cups des Oberteils seitlich gerafft. Die Träger können an den Außenseiten oder in der Mitte, wo sich die beiden Cups treffen, befestigt sein. Sehr oft ist der Bandeau-Bikini überhaupt trägerlos geschnitten. Der gute Sitz des Oberteils ist hier das Um und Auf. Der Vorteil eines trägerlosen Bandeau-Bikinis liegt vor allem darin, dass die Schulterpartie nahtlos braun wird. Das Fehlen der Träger wirkt sich bei vielen Frauen allerdings optisch gesehen nachteilig aus: Der Sitz des Busens wirkt tiefer als mit Trägern. Wenn die Träger am Mittelsteg zwischen den beiden Cups befestigt sind kann dies zudem den Effekt hervorrufen, dass der Busen optisch gesehen an den Außenseiten nach unten hängt.

Der Push-up-Bikini hebt und vergrößert den Busen am meisten. Er entspricht vom Schnitt her in der Regel einem Bügel-Bikini mit eingearbeiteten Kissen oder Wattierungen, so dass der Eindruck einer größeren Cup-Größe entsteht.

 

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